Ein Korridor von München bis Verona

Die Brenner Korridor Studien: Grenzübergreifend. Fundiert. Abgestimmt.

Unter dem Vorsitz des Europäischen Koordinators des Skandinavien-Mittelmeer-Korridors, Pat Cox, arbeiten diverse Arbeitsgruppen innerhalb Brenner Corridor Platform an ganzheitlichen Lösungsansätzen für den Brenner Korridor. Die Vision welche die Vertreter der drei Verkehrsministerieninisterien, der drei Infrastrukturbetreiber, der BBT SE, samt Regionen und Eisenbahnverkehrsunternehmen dabei verfolgen: Ein einheitlicher Korridor von München bis Verona. Mit dem Ziel, bis zur Eröffnung des Brenner Basistunnels samt schrittweisem Ausbau der Zulaufstrecken, die infrastrukturellen und betrieblichen Voraussetzungen zur effektiven Verlagerung des Schwerverkehr von der Straße auf die Schiene zu schaffen.

 

Ein zentraler Meilenstein auf den Weg dorthin, wurde mit der Finalisierung der Brenner Korridor Studien erreicht.

BCP Güterverkehrsstudie

Die Studie liefert ein einheitliches und korridorübergreifend- anerkanntes Bild zum zukünftigen Schienengüterverkehrsaufkommen im Korridor von München bis Verona. Ausgehend vom Basisjahr 2016, werden unter Berücksichtigung sämtlicher alternativer Alpenübergänge, die zukünftigen Zugzahlen zu den Zeithorizonten 2030 und 2040 prognostiziert.

Subgroup WG Infrastructure, October 2021

BCP Personenverkehrsstudie

Durch die Studie wird die zukünftige Nachfrage zum Schienenpersonenverkehr im Korridor von München bis Verona zu den Zeithorizonten 2030 und 2040 analysiert. Dem beschleunigten und regulärem Fernverkehr wurden hierfür diverse Haltemuster und Frequenzen hinterlegt.

Subgroup WG Infrastructure, October 2021

Gesamtzugzahlen 2030 & 2040

Abbildung zu den Gesamtzugzahlen im Korridor München - Verona zu den Zeithorizonten 2030 und 2040, auf Basis der Ergebnisse der BCP Studien. 

Subgroup WG Infrastructure, October 2021

BCP-Korridorstudien zum Personen- und Güterverkehr: Warum?

In den letzten Jahren der Projektentwicklung entlang des Brennerkorridors hatten die Projektträger große Schwierigkeiten, ihre Projekte öffentlich und teilweise auch politisch zu rechtfertigen. Ein Hauptproblem waren dabei veraltete oder nicht vorhandene Korridorprognosen über das zu erwartende Verkehrsaufkommen auf der Schiene. So wurde bei jedem Projekt - ob nördlich oder südlich des Brenner Basistunnels - ein anderes zu erwartendes Schienenverkehrsaufkommen entlang des Korridors kommuniziert.

Den nationalen Verkehrsprognosen für die Brennerachse mangelte es an internationaler Harmonisierung (Annahmen, Berechnungsmethoden, Planungshorizonte usw.), was zusätzlich zu Diskussionen über die allgemeine Angemessenheit der Planungsunterlagen führte. Insbesondere in bestimmten Regionen entlang des Korridors wurde (und wird) der Nachweis einer steigenden Kapazitätsnachfrage auf der Schiene stark postuliert.

Unter Berücksichtigung dieser Bedenken einigte sich die Arbeitsgruppe Infrastruktur der Brenner Corridor Platform auf die Durchführung von Studien zur gemeinsamen und trilateralen Ermittlung der zu erwartenden künftigen Schienenentwicklung entlang des Brenner-Korridors zwischen München und Verona auf der Grundlage der geplanten Infrastrukturausbauten. Die Notwendigkeit solcher Studien wurde später auch vom Europäischen Rechnungshof bestätigt. Daher wurden zwei Studien in Auftrag gegeben, um die künftige Entwicklung des Schienengüterverkehrs sowie das Potential für künftige Schienenfernverkehrsdienste zwischen München und Verona in integrierter und umfassender Weise auf der Grundlage gemeinsamer Annahmen, Berechnungsmethoden, Planungshorizonte usw. zu untersuchen.

Die Durchführung dieser trilateral koordinierten Studien stellt einen Meilenstein in der grenzüberschreitenden Verkehrsprognose in Europa dar und könnte als Flaggschiff und Best-Practice-Beispiel für die gemeinsame Analyse der internationalen Verkehrsströme in anderen grenzüberschreitenden Regionen dienen.

BCP-Korridorstudien zum Personen- und Güterverkehr: Wie?

Die Methoden zur Analyse der künftigen Verkehrsnachfrage auf der Schiene - sowohl im Personenfern- als auch im Güterverkehr - wurden mit den beteiligten Experten eingehend erörtert. Sie wurden in einem offenen und transparenten Prozess auf einer iterativen Arbeitsgrundlage mit vielen Feedbackschleifen ausgearbeitet. Die Zustimmung der trilateralen Untergruppe war stets Voraussetzung für die nächsten Schritte. In einem letzten Schritt wurde die in der Untergruppe entwickelte Methodik, einschließlich der Ergebnisse, von den Mitgliedern der AG Infrastruktur, in der die drei Ministerien, die drei Infrastrukturbetreiber, die BBT SE und die Regionen vertreten sind, uneingeschränkt genehmigt. Die Ergebnisse sind stabil und robust und basieren auf soliden methodischen Ansätzen und Modellen, die die Besonderheiten des Brennerkorridors berücksichtigen (siehe Betriebstage, Doppeltraktion aufgrund der Steigung, etc.).

Wie können die Studien im Kontext bestehender/zukünftiger nationaler Prognosen eingeordnet werden?

Aufgrund der trilateralen Ausarbeitung der Studien war es notwendig, bei der Modellierung von einigen nationalen Ansätzen abzuweichen und eine spezifisch angepasste Methodik zu entwickeln, die die Besonderheiten des Brenner Korridors berücksichtigt. Durch die Einbeziehung und Anwendung der Daten und des Fachwissens aller drei Infrastrukturbetreiber wurden sehr solide und eindeutig vertretbare Ergebnisse erzielt, die den Besonderheiten des Brennerkorridors Rechnung tragen.

Die BCP-Studien sind als ein Ergebnis zu verstehen, das so weit wie möglich sowohl auf europäischer als auch auf nationaler Ebene für die Planung und Realisierung der zukünftigen Infrastrukturentwicklung genutzt werden soll. Die Studien ersetzen nicht die bestehenden nationalen Prognosen, sondern ergänzen diese. Auch im Hinblick auf künftige nationale Prognosen sollen die BCP-Studien als gemeinsame Grundlage dienen.

BCP Terminalstudie

Die Studie analysiert in einem ersten Teil sämtliche Terminals mit Brennerverkehrsanteil in Bezug auf Gesamtkapazität und Umschlagsvolumen. Unter Berücksichtigung der geplanten Ausbaumaßnahmen wurde das prognostizierte Verkehrsvolumen aus der Güterverkehrsstudie integriert, um Rückschlüsse zur möglichen Kapazitätsauslastung der Terminals zu den Zeithorizonten 2030 und 2040 zu erhalten.

WG Terminals, December 2021

BCP Lärmstudie

Der Bericht baut auf den BCP Lärmbericht von 2015 auf und stellt die derzeitige Lärmentwicklung der Straße und der Schiene im Korridor von München bis Verona dar.

WG Environment, October 2021
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